Frühlingskonzert
mit den Münchner Symphonikern
Sonntag, 20.03.2016
Beginn: 19:00
Einlass: 18:00

Frühlingskonzert

Leider nicht von mir!

„Leider nicht von mir!“ soll Arnold Schönberg gesagt haben, als er das Thema aus Johannes Brahms‘ Klavierquartett g-Moll zum ersten Mal hörte. Obwohl der Wiener Modernist Anfang des 20. Jahrhunderts die Welt mit seiner Zwölftonmusik auf den Kopf stellte, blieb er zeitlebens „Brahmsianer“. Denn der norddeutsche Komponist, dem oft das Etikett „konservativ“ anhaftete, komponierte weitaus moderner als alle dachten. In seinen Werken integrierte er z.B. ungarische Volksmusik, Melodien und Rhythmen der Roma, die trotz tänzelnder Anmutung tiefe Melancholie versprühen. Schönberg faszinierte das. Deshalb orchestrierte er Brahms‘ Quartett und schuf ein musikalisches Feuerwerk, das heute fast beliebter als das Original ist.
„Leider nicht von mir!“ – auch Brahms benutzte diese Worte, als er „An der schönen blauen Donau“ seines guten Freundes Johann Strauss erstmals hörte. Er notierte sie zusammen mit den bekannten Walzertönen auf dem Fächer von Strauss‘ Stieftochter. Selbst der gefürchtete Musikkritiker Eduard Hanslick fand nur lobende Worte über den heute 150 Jahre alten Coup des Walzerkönigs: „Diese uns allen eingeprägte Melodie sagt deutlicher, eindringlicher und wärmer als alle Worte, was über das Thema Wien Schmeichelhaftes gesagt werden kann.” Während Strauss die Welt immer noch in einen Taumel versetzt, verbreitet das Pandämonium „Frankenstein!!“ des zeitgenössischen Komponisten HK Gruber schmunzelnd Angst und Schrecken. Die scheinbar harmlosen Kinderreime des österreichischen Dichters HC Artmann, die diesem Werk zu Grunde liegen, entpuppen sich zwischen Tango und Filmmusik als Höllengedichte, die alle erdenklichen Bösewichte auf einer Bühne vereinen. Klassische Instrumente werden gegen Autohupen, Plastikrohre und Spielzeugtrompete getauscht, um „grausam gute Laune zu verbreiten“.

Die Rolle des singenden, flüsternden und sogar kreischenden Hexenmeisters übernimmt in diesem Konzert Horst Maria Merz. Der Pianist und Chansonnier ist regelmäßig auf den Bühnen der Komödie am Kurfürstendamm und der Frankfurter Oper zu erleben und war mit Grubers musikalischem Gruselkabinett bereits in Paris, Helsinki und Graz zu Gast. Dazu ist er Gründungsmitglied des international erfolgreichen Vokalensembles Berlin Comedian Harmonists. Geleitet wird das Konzert vom Chefdirigenten der Münchner Symphoniker Kevin John Edusei. Eigentlich wollte der gebürtige Bielefelder Schlagzeuger werden, doch dann entdeckte er im heimatlichen Jugendorchester den Beruf des Dirigenten. Bevor jedoch selbst das erste Mal zum Taktstock griff, ließ er sich zum Tonmeister und klassischen Schlagzeuger ausbilden. Das Dirigierstudium folgte nahtlos. Heute gehört Edusei zu den vielversprechendsten Dirigenten der jüngeren Generation.

Foto: Marco Borggreve

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Veranstaltungsort: klassikBOX
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