Teilnehmende Künstler beim Irish Heartbeat Festival 2023
GRÁINNE HOLLAND TRIO - Ireland’s new Gaelic voice
Liedermacher sind dazu da, Gefühle in Worte fassen. So ist es auch dem Dubliner Songpoet Damien Dempsey gegangen, als er zum ersten Mal Gráinne Holland singen hörte. Er war so angetan, dass er sie mit einer Schwalbe verglich, die an einem Sommerabend schwerelos durch die Lüfte gleitet. Was für ein schönes Bild! In der Tat lotet Gráinnes Stimme dreidimensional die Höhen und Tiefen zwischen Himmel und Erde aus und sie macht dies mit einer frappierenden Natürlichkeit und Präsenz. Gráinnes Charisma hat aber auch beim Feuilleton der FAZ einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. „Der Höhepunkt des Konzerts ist die Sängerin Gráinne Holland. In der Begleitung von Flöte, Gitarre und auch Bodhran entfaltet sie ihre wunderbare Stimme: Silber in der Höhe und Gold in den tiefen Registern. […] Aus Gráinne Holland könnte man wahrscheinlich einen Popstar machen. Sie müsste dann aber vielleicht englisch singen.“ Und hier sind wir schon am Pudels Kern. Gráinne singt nämlich auf Gälisch, was für eine Sängerin aus dem urbanen Belfast eher ungewöhnlich ist. Gráinne hat inzwischen drei Alben aufgenommen. Eines schöner als das andere. So wurde z.B. die zweite CD „Gaelré“ für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert und die Weltmusikzeitung der FOLKER hat diese CD in der Januarausgabe 2016 als „DIE BESONDERE“ aus der Flut der Weltmusikveröffentlichungen hervorgehoben. Dann gönnte sich Gráinne eine Babypause und ist inzwischen glückliche Mutter. In dieser kreativen Auszeit hat sie angefangen, eigene Texte und Melodien zu schreiben. Das neue Album „Corcra“ besteht aus ausschließlich eigenen Liedern. Die irische Tradition schwingt im Hintergrund immer noch etwas mit. Gráinne Holland ist eine beeindruckende Persönlichkeit und Stimme. Sie muss im gleichen Atemzug genannt werden, wenn man an die besten Frauenstimmen denkt, die auf Gälisch singen. Aufgepasst! Hier kommt „Ireland’s new Gaelic voice.“
FOURTH MOON - Expect the unexpected Celtic!
Diese Band stellt keltische Tradition in einem völlig neuen Licht dar. Sie legen die guten alten Instrumentals unter ein Mikroskop, identifizieren die Takte mit dem stärksten Ohrwurm Potential und nehmen sie als Keimzellen für eigene Stücke. Diese jagen sie durch einen „Loop“ an Wiederholungen. Jede neue Schleife bekommt eine kleine Innovation mit auf den Weg. Diese „Loops“ entfalten eine magische Wirkung, deren Ohrwurmcharakter sich niemand entziehen kann. Im Gegensatz zu einem echten Traditional, das nach klaren Gesetzen abläuft, kann man bei den Kompositionen von FOURTH MOON nicht vorhersagen, wohin die Reise geht. Dieser Sound ist so spannend wie eine Reise auf den Mond. Da kann man nur sagen: Expect the unexpected!“ Doch damit hat das Quintett noch lange nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Die Dynamik zwischen laut und leise baut eine Spannung auf, die die Zuschauer so einfängt, dass sie diese regelrecht körperlich spüren und den Augenblick der Auflösung herbei sehnen. Wenn sich diese Spannung endlich entlädt, fliegt das Publikum wie ein Pfeil mitten ins musikalische Glück. Der Komponist Philip Glas gilt als Urvater der „minimal music“. FOURTH MOON können für sich in Anspruch nehmen mit die Ersten zu sein, die diese raffinierte KompositionsTechnik mit der keltischen Tradition verbunden haben. In ihrem Sound-Laboratorium gibt es keine Einteilung in Melodie führende und begleitende Instrumente. Wer lange genug in der Endlosschleife kreiste, bekommt auch ein Solo, das er darüber legen darf. Die Kompositionen sind somit äußerst vielschichtig und mit viel Tiefgang. Man kann sich an dem Debüt Album „Ellipsis“ nicht satt hören, weil es bei jedem Hören etwas Neues zu entdecken gibt. Dieses Album ist ein „Muss“, das in keiner Folk oder Weltmusik Sammlung fehlen darf. Expect the unexpected Celtic!
THE OUTSIDE TRACK - Tradition with new wings
An dieser Gruppe kommt man nicht vorbei, wenn man die erfrischenden und kreativen Interpreten keltischer Musik aufzählen will: Überschäumende Spiellaune, beeindruckende Virtuosität, Stepptanzeinlagen, eigenwillige Arrangements und eine Sängerin mit einmaliger Stimme. So innovativ wie das Quintett traditionelle keltische Themen bearbeitet, verleiht es ihnen förmlich Flügel.
Die Musikerinnen pumpen die althergebrachten Melodien mit Energie, Frische und guter Laune auf, so dass diese den Zustand der Schwerelosigkeit erreichen und einfach abheben. Diese beflügelte Musik begeistert live nicht nur die Zuschauer sondern bringt auch gestandene Journalisten ins Schwärmen: „…Irische Mystik pur…“ (Uli Olshausen, Feuilleton der FAZ). „Among the top groups in the world. Traditional, creative and brilliant” (LiveIreland.com). Elf lange Jahre ist es her, dass das Ensemble das letzte Mal beim Irish Heartbeat aufgespielt hat. Seitdem hat sich The Outside Track zu einer der bedeutendsten Bands der Gegenwart entwickelt und entsprechend froh ist das Festivalteam, sie wieder einladen zu können. In der Band sind drei keltische Nationen vertreten: Irland, Schottland und Kanada. Entsprechend vielfältig ist der Klang.
Die vier jungen Frauen und ein „Alibi Mann“ haben einen transatlantischen bzw. pan-keltischen Sound geschaffen, der eine Brücke über keltische Traditionen schlägt. Übertrieben? Wohl nicht, denn sonst wäre die Band bei den Live Ireland Music Awards kaum als beste Gruppe und das Album „Flash Company“ mit dem Preis der dt. Schallplattenkritik in der Sparte Folk ausgezeichnet worden!